Feng Shui (wörtlich „Wind und Wasser“) ist eine philosophische Praxis über die Harmonie des menschlichen Lebensraums. Es ist eine Wissenschaft über die Verwaltung der Energieströme des Universums. Sie gibt uns Mittel und Wege an die Hand, unser Lebensumfeld so zu gestalten und unseren Bedürfnissen anzupassen, dass dabei unsere Entwicklung gefördert wird. Mithilfe von Feng Shui kannst du den „günstigsten“ Ort für den Hausbau bestimmen, sowie dein neues Zuhause richtig ausstatten. Der erklärte Zweck von Feng Shui ist es, vielversprechende Chi-Energieflüsse zu finden und diese zum Wohle der Menschen zu nutzen.
Das klassische Feng Shui hat nichts mit klischeehaften Figuren, Amuletten oder Talismanen zu tun. Diese Attribute der chinesischen Kultur und Folklore werden fälschlicherweise als Feng Shui bezeichnet. Doch Feng Shui basiert nur auf Energieströmen, weshalb die Energie diese Attribute nicht versteht und primär nach den Gesetzen des Universums fließt.
Energien im Feng Shui
Chi Energie
Chi (Lebenskraft) bezieht sich auf die Energie, die in allem innewohnt, was im Universum existiert. Feng Shui geht davon aus, dass Chi (auch Qi genannt) Energie durch Häuser, Räume und Straßen fließt. Da Energie alles durchdringt (Menschen, Natur und Dinge), kann man ihre Anwesenheit nur an einem bestimmten Ort oder einer bestimmten Person feststellen. Ein klassisches Zitat besagt: „Wer Chi erkennt, der versteht Feng Shui“.
Die Erdenergie ändert sich, wenn sich die Erde selbst ändert. Sie kann harmonische oder unharmonische Strukturen in Raum und Zeit erschaffen. Da Energie prinzipiell nicht greifbar ist, ist es unmöglich, „schädliches Chi“ fernzuhalten. Aber durch eine Änderung eigener Lebensräumen ist es möglich, Gegenstände so anzuordnen, dass diese nicht in den unharmonischen Energiefluss geraten.
Ein vorübergehendes Energieungleichgewicht an einem Ort kann man nur mit positiver Energie beheben. Dies geschieht durch den Menschen, der einen Raum bewohnt, selbst. Voraussetzung ist natürlich, dass der Mensch auch wirklich über genügend Energie verfügt, seinen Lebensraum zum Besseren zu gestalten.
Zudem wird im Feng Shui empfohlen, keine Orte der Chi-Stagnation zu schaffen. Dazu gehören nicht funktionale Ecken, lange Gänge, unästhetische Möbel.
Es gibt zwei wichtige Formen der Chi Energie:
Sheng Chi – gutes Chi, das einen Ort, ein Gebäude oder eine Person unterstützt (Wachstums-Chi)
Sha Chi – negatives oder ungünstiges Chi, das auf uns belastend wirkt (schneidendes Chi)
Sheng Chi Energie
Sheng Chi bedeutet auf Chinesisch „Der himmlische Atem des Drachens“. Dies ist die wohltuende Energie des Chi, welche universell wirkt und großes Glück verheißt. Ein Feng Shui Meister wird sich besonders bemühen, diese Sheng Chi Energie einzusammeln. Dieses vitales Chi sorgt für eine positive Einstellung sowie die Harmonie mit der Außenwelt.
Sheng Chi hilft zudem, Stress zu überwinden und in extremen Situationen geistig und körperlich gesund zu bleiben. Eine ausreichende Menge an Sheng Chi ermöglicht schnellere Anpassung und veränderte Bedingungen ohne große Verluste. Eine Person findet die Kraft, schwierige Zeiten zu überstehen und wartet geduldig auf Veränderungen zum Besseren.
Sha Chi Energie
Die Energie des Sha Chi ist eine zerstörerische, ungünstige und negative Energie für alle Lebewesen. Wo sich viel Sha Chi ansammelt, warten Probleme und Unglück. Sha entsteht dadurch, dass Chi zu schnell oder zu langsam fließt.
Sha Chi ist die Energie der Stagnation, des Niedergangs und der Zerstörung. Ihre Flüsse beeinträchtigen das normale Leben, die Weiterentwicklung und das Erreichen von Zielen. Der von Sha beeinträchtigte Mensch lebt wie in einem klebrigen Netz und ist daran gehindert, etwas zu unternehmen. Im besten Fall schwimmt die Person mit dem Strom, im schlimmsten Fall degradiert sie. Und schuld an allem ist die negative Energie, in der die Person gefangen ist.
Sha Chi behindert zudem die Umsetzung von Plänen, die Verbesserung des Lebens und das Knüpfen von Kontakten mit der Außenwelt. Dadurch kann sich die finanzielle Situation verschlechtern, oder es kann zu Gesundheitsproblemen oder schweren Krankheiten kommen.
Feng Shui und I Ging
„I Ging“ (Buch der Wandlungen) – ist eines der ältesten Weisheitsbücher der chinesischen Zivilisation. Der Hauptteil des Buches präsentiert eine besondere Art von Symbolen - 64 Hexagramme. Die Symbole bestehen aus sechs übereinander angeordneten Linien zweier Typen: geschlossene und offene, in allen möglichen Kombinationen. Die zentrale Rolle in diesem System spielen 8 Trigramme (Ba gua). Hexagramme entstehen aus Trigrammen (drei übereinander liegende Linien) und geben interessante Hinweise zur Ausrichtung der Feng Shui Räume (Position der Eingangstür, die Blick- und Sitzrichtung des Hauses, bestimmte markante Objekte in der Umgebung etc.). Wenn du mehr darüber wissen möchtest, schau dir am besten unseren Artikel „Was ist Bagua?“ an.
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